Jahrestagung 2022

Feministische Islamische Theologie?
Herausforderungen und Ansätze

Jahrestagung vom 23.–26. Januar 2022 in Engelskirchen


  • Referentin-Prof-Dr-Mira-SieversReferentin Prof. Dr. Mira Sievers, Foto: Liga Purina
  • Ulrike-GraupnerGottesdienst – Pfarrerin Ulrike Graupner,
    Foto: Christine Stradtner
  • TagungsteilnehmerinnenTagungsteilnehmerinnen
  • Abend-der-BegegnungAbend der Begegnung, Foto: Christine Stradtner
  • Rheinischer-AbendRheinischer Abend, Foto: Tomke Ande
  • Rheinischer-Abend_15Rheinischer Abend, Foto: Liga Purina
  • GruppenbildGruppenbild, Foto: Liga Purina
 

Am zweiten Tag der Jahrestagung, am Montag, dem 24.1.22, hielt Prof. Dr. Mira Sievers, Juniorprofessorin für Islamische Philosophie und Glaubensgrundlagen des Berliner Instituts für Islamische Theologie an der Humboldt-Universität zu Berlin, den Hauptvortrag. Nach einer einführenden Begriffsklärung, welche Phasen der Islamische Feminismus seit Ende des 19. Jh. bis heute durchlaufen habe, stellte sie unter der provokanten Frage „Der Prophet als Feminist?“ die Situation von Frauen in der Offenbarungszeit (ab 610 n. Chr.) dar. Dass der Kontext wie ein Korantext entstanden ist, sei wichtig. Verschiedene Suren stärkten das Recht der Frauen im Vergleich zu der vorislamischen Zeit: So darf z.B. eine Entlassung „nur“ zweimal erfolgen und die finanzielle Unabhängigkeit der Frau wird vergrößert.

In einem dritten Abschnitt beschrieb Prof Dr. Sievers am Beispiel der Ehe, wie in der klassisch-islamischen Theologie das islamische Recht der allein normative Wert geworden ist und viele Benachteiligungen der Frauen hervorbringt.

Eine gegenwärtige Einordnung des islamischen Rechtes müsse – so der vierte Abschnitt – die gegenwärtigen Lebensverhältnisse berücksichtigen, um eine angemessene islamische Ethik formulieren zu können.

Nach dem Vortrag, der mit sehr großem Applaus bedacht wurde, stellte sich die junge Wissenschaftlerin, die – katholisch getauft – als fünfzehnjährige zum Islam konvertierte, den unzähligen Fragen der Zuhörerinnenschaft.

Kirstin Kristoffersen