Jahrestagung 2023
Friedensarbeit in Zeiten von Kriegen und Krisen
Die Jahrestagung des Theologinnenkonvents fand vom 29. Januar bis 1. Februar 2023 im Evangelischen Zentrum Kloster Drübeck im Harz statt.
Das Thema dieser Jahrestagung war schon 2 Jahre vor Ausbruch des Ukrainekrieges gewählt worden. Die Referentin, Oberkirchenrätin Karen Hinrichs, Leiterin des 2019 gegründeten Freiburger Friedensinstituts, stellte Modelle, Definitionen und Handlungsfelder von Friedensarbeit vor, erörterte die theologischen und ethischen Wurzeln ökumenischer Friedensarbeit und verwies auf Beispiele zum internationalen (ökumenischen) Engagement für Frieden und Versöhnung und eine friedenslogische Politik.
Im ökumenischen Europäischen Netzwerk Church and Peace haben sich Kirchen, Kommunitäten, Friedensdienste und Friedensorganisationen aus 14 europäischen Ländern zusammengeschlossen, gerade auch in der Ukraine, in Russland, Serbien, Bosnien, Kroatien und Kosovo. Oberkirchenrätin i. R. Antje Heider-Rottwilm, Vorsitzende von Church and Peace, machte die Arbeit des Netzwerkes bekannt und empfahl, die Denkschrift der EKD von 2007 in alle Gemeinden zu schicken: Aus Gottes Frieden leben. Für gerechten Frieden sorgen!
Der starke Eindruck der Referate und Diskussionen führte im Konvent zur Formulierung eines Aufrufs, die zahlreichen zivilen Friedensinitiativen in der Ukraine, in Russland und in Belarus bekannt zu machen und ihre Aktivitäten zu unterstützen.
Unsere ökumenischen Gäste aus Estland, Lettland und Polen beschrieben, wie stark ihre Länder und Kirchen vom Ukrainekrieg betroffen und beeinträchtigt sind und welche Hilfen geleistet werden. Beim Ökumenischen Abend sahen wir einen kurzen Film von der ersten Frauenordination in Polen, die am 7. Mai 2022 in Warschau mit vielen internationalen Gästen stattgefunden hatte. Die beiden Pfarrerinnen Halina Radacz und Katarzyna Rudkowska dankten dem Theologinnenkonvent für seine jahrelange Unterstützung im Kampf um die Ordination von Frauen.
Rosemarie Barth und Cornelia Schlarb
Fotos: Cornelia Schlarb